ALONDRA INSTITUTE – Ort der multikulturellen Begegnung
Wer sich als Europäer bezeichnet, hat vielleicht ein Bild von seinem Kontinent vor Augen, das er mit vielen anderen seiner Mitbürger teilt: Europa ist Reisen ohne Reisepass, Europa ist das
europäische Parlament, Europa ist Unesco-Weltkulturerbe, Europa ist ein Wirtschafts- und Handelsabkommen. Europa ist demokratisch, aufgeklärt, zivilisiert. Europa ist Heimat.
Nordafrika – nur 14 Kilometer vom südlichsten Zipfel Europas entfernt – scheint vielen Europäern fern, geschüttelt von Aufständen, blutigen Revolten, von ohnmächtigen Kämpfen zwischen
Mittelalter und Moderne.
Diese Sicht der Dinge ist sehr undifferenziert und einseitig, dürfte aber kaum überraschen, wird man in den westlichen Medien doch vor allem bombardiert von Dokumentationen über Diktatur,
Folter, Attentate.
Das prägt natürlich das europäische Bild von den nordafrikanischen Ländern und aktiviert alle erdenklichen Vorurteile. Auf viele Europäer wirkt “der Islam” intolerant, unfrei oder sogar
unheimlich und böse. Er scheint Ursache allen Übels zu sein.
Auch wenn es zur Zeit an vielen Ecken brodelt – die islamisch geprägten Länder Nordafrikas sind nicht so eindimensional wie sie oft in den Medien dargestellt werden.
Nordafrika lebt von einer kulturellen Vielfalt: Literatur, Kunst, Musik etc. sind arabisch, berberisch, spanisch, französich - sie sind muslimisch, koptisch, jüdisch, laizistisch.
Die politische Lage einiger dieser Länder ist brisant – und gerade deshalb ist es erforderlich, die kulturellen Kräfte Nordafrikas wahrzunehmen und zu unterstützen. Nicht
umsonst fürchten autoritär geführte Gesellschaften die Stimme von Kunst und Literatur. Nicht umsonst landen Schriftsteller weltweit in Gefängnissen.
Für Europa ist eine Befriedung der afrikanischen Mittelmeerländer kulturell, politisch und ökonomisch enorm wichtig.
Der gemeinnützige Kultur-Verein ALONDRA INSTITUTE wurde gegründet, um zu einer besseren Verständigung zwischen Europa und Nordafrika beizutragen, gegenseitige Vorurteile abzubauen,
Missverständnisse und Stereotypen zu überwinden und neue Denkweisen anzustoßen.
Ziel des Instituts ist der Dialog zwischen den Fronten. Es möchte ein unabhängiges Netzwerk bieten, eine freie Plattform für Austausch und Inspiration. Es geht ihm um Emanzipation
von populistischer Meinung, von politisch oder wirtschaftlich zensierten Informationen.
Es möchte die Avantgarde, die Querdenker, die kritischen Geister fördern, d.h. den unabhängigen und liberalen kulturellen Motor der jeweiligen Gesellschaft.
Konkret gesagt: Das ALONDRA INSTITUTE will eigenwillige Kulturschaffende Europas und Nordafrikas an der Grenze zwischen beiden Kontinenten zusammenführen.
Da sich die kriegerische Gewalt am südlichen und östlichen Mittelmeer immer mehr zuspitzt und große Teile der geschundenen Bevölkerung zu uns nach Europa flüchten, haben wir uns
entschlossen, auch die Kulturschaffenden im Nahen und Mittleren Osten in unser Projekt der kulturellen Verständigung mit einzubeziehen.
Das Projekt:
Andalusien, mit seiner Geschichte eines 700 Jahre währenden toleranten Zusammenlebens der drei monotheistischen Religionen und mit seiner noch immer spürbaren maurisch geprägten Kultur, bietet
sich an als Ort der Verständigung. Die kulturelle Hochblüte unter maurischer Herrschaft hatte sogar den Frauen eine relative Freiheit gewährt: So gab es in dieser Zeit zahlreiche gefeierte
Musikerinnen und Lyrikerinnen.
In der Villa Alondra in Conil de la Frontera an der spanischen Atlantikküste werden jeweils zwei kulturschaffende Stipendiaten bis zu sechs Monaten leben und arbeiten. Während einer der
Stipendiaten aus Europa stammt, kommt der andere aus einem nordafrikanischen Land.
Infrage für das Projekt kommen vor allem Schriftsteller, aber auch Übersetzer, Journalisten und Zeichner, sowie in besonderen Fällen weitere innovative Künstlerinnen und Künstler, die mit ihrer
Arbeit dazu beitragen, das gegenseitige Bild zwischen Europa und den afrikanischen Mittelmeerländern zu erweitern, zu korrigieren, zu differenzieren und neu zu bewerten. Während der
Stipendienzeit sollte die Möglichkeit zum Austausch genutzt werden, sowohl miteinander als auch mit den lokalen Künstlern Andalusiens.
Anschließend werden die Stipendiaten nach Deutschland eingeladen, um uns von ihren Erfahrungen zu berichten, aus ihren Werken zu lesen, mit uns über politische und kulturelle Probleme
zu diskutieren und so zu einer besseren Verständigung der Kulturen beizutragen.
Das ALONDRA-INSTITUTE ist ein gemeinnütziger internationaler Kulturverein mit den beiden Schwerpunkten: Conil, Spanien (Aufenthalts- und Arbeitsstipendien) und Frankfurt/M., Deutschland,
(Lesereisen und Veranstaltungsreihen).
Die Initiatoren des Instituts würden sich sehr freuen, wenn Sie den Aufbau und die weitere Arbeit an dem grenzüberschreitenden Kultur-Projekt mit Ihrer Mitgliedschaft oder einer Spende
unterstützen würden.
Kontakt:
Asociación Alondra Institute
Carretera Sevilla s/n
11140 Conil de la Frontera / Cádiz - Spanien
Alondra Institute, Doris Lerche
Uhlandstr. 21
60314 Frankfurt - Deutschland
Telefon (D): + 49 (0)69 4950856
Web: www.alondra-institute.com
E-Mail: info@alondra-institute.com